BIG (Bjarke Ingels Group) trat in der letzten Runde gegen MVRDV an, um den Hauptsitz des San Pellegrino-Abfüllwerks entwerfen zu dürfen. Am 15. Februar wurde bekannt, dass BIG den Design-Wettbewerb gewonnen hat. Dennoch birgt das ausgewählte Projekt auch eine niederländische Komponente in sich. Das Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur West 8 hat die Landschaftsarchitektur für das siegreiche Projekt gestaltet.
San Pellegrino Termen
Die Markenidentität von S. Pellegrino ist eng mit dem Ursprung der San Pellegrino Termen verbunden: von der majestätischen Natur, der Reinheit der Quelle und dem historischen Erbe bis zur jahrhundertelangen Entwicklung des fachmännischen Könnens und der italienischen Lebensart. Das neue S. Pellegrino Flaggschiff-Produktionswerk durfte deswegen keine radikal neue Botschaft oder ausländische Elemente enthalten, sondern eher die qualitativen Eigenschaften betonen, die bereits im und am Fluss vorhanden sind.
Der Vorschlag von BIG zeigt alte Weisheiten in neuem Licht, wobei klassische Elemente der italienischen Architektur und des Städtebaus neu gestaltet wurden: die Arkade, die Viale (die Allee), die Piazza (der Platz) und der Portico (der Torbogen) kreieren ein architektonisches Umfeld, in dem die Produktion und der Konsum, die Natur und die Architektur, der Innen- und der Außenbereich sowie die Herstellung und der Genuss integriert werden, um das Erlebnis sowohl für die Besucher wie auch für die Mitarbeiter intensiver zu gestalten.
Eintauchen in die Natur
Vom Fluss und den Bergen umringt, bekommen Besucher und Mitarbeiter das Gefühl, voll und ganz in die Natur einzutauchen. Sie haben überall die Aussicht auf den strömenden Fluss, die bewaldeten Hügel, die schneebedeckten Berggipfel und den klaren Himmel.
Mitten im Eingangsbereich erhebt sich ein Wahrzeichen in Form der künstlerischen Darstellung des dreißigjährigen Weges, den das Wasser von den schneebedeckten Gipfeln der Berge bis zur Quelle an ihrem Fuße zurücklegt. Eine Probe vom Kern des Bergs zeigt unterschiedliche Felsschichten sowie Wasser in allen Stadien. Die natürlichen Prozesse werden in einem künstlerischen Spektakel so dargestellt, dass die Wunder des Wassers allen klar vor Augen geführt werden.
Klassizismus und Rationalismus
Die sich wiederholenden Bögen und Arkaden im Stil des italienischen Klassizismus und Rationalismus lassen das neue Gebäude zur Wasservariante eines Weinkellers werden. Die Architektur des Produktionswerks wirkt gleichzeitig vertraut und neu: das Design ist fest in der Geschichte verankert, jedoch stark auf die Zukunft ausgerichtet.